Am Freitagmorgen ging es nach kurzfristiger Planung mit den staatlichen Bussen in das 250 km entfernte Aurangabad. Zunächst saß ich allerdings im falschen Bus, was mir der Fahrkartenkontrolleur in gebrochenem Englisch noch rechtzeitig mitteilte. Es war zwar schon der Bus nach Aurangabad, wie ich auch vorher mehrmals nachgefragt hatte, allerdings hatte ich „semi-deluxe“ gebucht. Bei diesem Bus handelte es sich aber um den Bus mit „AC“, also mit Klimaanlage und die ist bei „semi-deluxe“ nicht inbegriffen. Der richtige Bus stand direkt daneben und wie die Bilder im vorhergehenden Beitrag beschreiben, habe ich auf den sechs Stunden Fahrt vergeblich das „deluxe“ am und im Bus gesucht. Der reine Transport war also mal wieder ein Abenteuer für sich. Nach einem Zwischenhalt zum Beispiel wollte der Bus zunächst auch nicht mehr anspringen und an einer anderen Stelle hätte der Bus beinahe noch mehrere Passagiere (mich inklusive) am Rastplatz vergessen.
Angekommen in Aurangabad ging es vermutlich mit einer der coolsten Rikschas, die ich bisher gesehen hatte „lautstark“ zum Hotel. Der relativ junge Fahrer hatte nämlich seine Rikscha mit einer großen Basstrommel und zahlreichen Lautsprechern aufgerüstet. Nach kurzer Hotelzimmerinspektion nutzte ich den angebrochenen Tag um gleich die wichtigsten touristischen Ziele in Aurangabad anzusteuern. Der Hotelangestellte am Empfang organisierte mir durch seine eigenen familiären Beziehungen eine private Rikscha, die mich nicht nur zu den verschiedenen Zielen gebracht hat, sondern auch noch dort auf mich gewartet hat. Das war echt praktisch, da ich so den Nachbau des Taj Mahals - das „Bibi-Ka-Magbara“, die Höhlen von Aurangabad und eine Wassermühle nacheinander an einem Tag besichtigen konnte.
"semi-deluxe"-Reisen |
Angekommen in Aurangabad ging es vermutlich mit einer der coolsten Rikschas, die ich bisher gesehen hatte „lautstark“ zum Hotel. Der relativ junge Fahrer hatte nämlich seine Rikscha mit einer großen Basstrommel und zahlreichen Lautsprechern aufgerüstet. Nach kurzer Hotelzimmerinspektion nutzte ich den angebrochenen Tag um gleich die wichtigsten touristischen Ziele in Aurangabad anzusteuern. Der Hotelangestellte am Empfang organisierte mir durch seine eigenen familiären Beziehungen eine private Rikscha, die mich nicht nur zu den verschiedenen Zielen gebracht hat, sondern auch noch dort auf mich gewartet hat. Das war echt praktisch, da ich so den Nachbau des Taj Mahals - das „Bibi-Ka-Magbara“, die Höhlen von Aurangabad und eine Wassermühle nacheinander an einem Tag besichtigen konnte.
Bibi-Ka-Magbara |
Der Nachbau des Taj Mahals war zwar sehenswert, aber ich hoffe, dass das richtige Bauwerk noch beeindruckender ist. Die Höhlen von Aurangabad sind zwar mit denen in Ellora und Ajanta nicht zu vergleichen, wie auch der Lonely Planet meinte, aber eine wichtige Information fehlt meines Erachtens dazu im Reiseführer. Man hat von dort einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Nachbau des Taj Mahals. Unter „caves“ kann man sich in dem Zusammenhang in den Stein geschlagene Höhlen vorstellen, die für religiöse Zwecke genutzt wurden. In Aurangabad waren es ausschließlich buddhistische Höhlen.
Panorama-Blick von den Aurangabad Höhlen aus |
In der Nähe von Aurangabad gibt es weitere Höhlen, zwei davon gehören zum Unesco-Weltkulturerbe, nämlich die in Ellora und Ajanta.
So ging es am nächsten Tag mit einem „vollbesetzten Jeep“ zunächst nach Ellora. Die Jeeps warten am „bus-stand“ und sobald sich genügend Leute gefunden haben, fahren sie los. Jeder Platz ist aber nach europäischen Standards mindestens doppelt besetzt. In Ellora angekommen wurde man von vielen Verkäufern belagert. Einen bin ich auch nicht mehr losgeworden, der dann kurzer Hand zu meinem privaten Fremdenführer wurde. Als er mich allerdings auf einen verlassenen „Shortcut“ abseits des Hauptwegs führte, war ich zunächst doch etwas beunruhigt, ob er mich nicht gleich ausrauben würde. Letztendlich war dies aber nicht der Fall, sodass ich an Plätze des riesigen Komplexes gelangte, die ich vermutlich so gar nicht gesehen hätte. Die Höhlen und der Tempel waren sehr beeindruckend. Leider riecht es in den weniger stark dekorierten Höhlen extrem nach Urin.
Noch am gleichen Tag bin ich dann mit einem privaten Taxi zu den ca. 130 km entfernten „caves“ nach Ajanta gefahren. Zwei Stunden hat die Fahrt gedauert und war letztendlich auch nicht ganz günstig. Mit den lokalen Bussen, hätte ich aber den Besuch zeitlich nicht mehr geschafft. Die Anlage ist nicht so weitläufig wie in Ellora, was bei dem stark einsetzenden Regenschauern aber auch praktischer war. Der größte Unterschied besteht darin, dass in Ajanta einige Höhlen farbig verziert sind. Hier waren zwar sehr viele Höhlen sich ähnlich, trotzdem war es den Besuch wert. Vor allem weil auf der Rückfahrt, der Taxifahrer noch eine nette indische Familie auf der Rückbank mitgenommen hat. Man bemerke, eine vierköpfige Familie samt zwei ausgewachsener Maschinenbaustudenten.
Ein negatives Erlebnis gab es bei der Reise insgesamt noch. Den einen Abend bin ich in Aurangabad die Straße entlang gelaufen. Es war komplett dunkel. An der einen Stelle kam mir von rechts jemand sehr dicht entgegen, sodass ich einen Schritt nach links machte umso an ihm vorbeizugehen. Leider führte der Weg an der Stelle nur nach unten, sodass ich kurzer Hand in einen Abwasserkanal stolperte. Mein Kopf brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren was vor sich ging. Meine weiße Hose war schwarz und ich roch insgesamt sehr unangenehm. Aufgeregt kamen mir Inder entgegen und einer meinte zu mir: „Why did you slipped into this?“ Darauf ich: „I didn’t see it because it was hid in the dark.“ Er: „Oh.“
Letztendlich ist aber nichts weiter passiert. Das Hotel hat meine Klamotten wieder sauber bekommen. Nach einer Dusche war auch der Gestank weg und bis auf zwei kleine Kratzer hatte ich mir auch nichts weiter getan. Am letzten Tag bin ich dann nochmal zu der Stelle, um mir das ganze im Licht anzugucken:
Das unangenehme "Bad" |
Insgesamt ist die Stadt auch wesentlich dreckiger als Pune. Diese Aussage, dass Pune „India light“ sein soll, kann ich nun auch etwas besser nachvollziehen. Die ein oder andere hübschere Ecke, hab ich dann aber am letzten Tag in den Marktstraßen dann doch noch gefunden.
Auf jeden Fall habe ich etliche Erfahrungen durch diesen kleinen Wochenendtrip sammeln können. Verkäufer und Straßenhändler darf man bei touristischen Attraktionen nicht die geringste Aufmerksamkeit schenken. Die belästigen einen schon stark. Auch die normalen indischen Besucher können etwas nervend sein, wenn man zum 100-mal gefragt wird, wo man denn her kommt oder die ganze Zeit angestarrt bzw. mit einem Finger auf einen gezeigt wird. Die zahlreichen guten Erlebnisse auf der kleinen Reise, wiegen dieses aber bei weitem ab.
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