Dienstag, 19. Juli 2011

Kino

Am Wochenende war ich mit einem Studenten, den hier in der „Drawing Hall“ des Departments Mechanical Engineering kennengelernt habe, im Kino zu Transformers 3  in 3D. Wir haben uns am College getroffen und sind dann etwa zwei Stationen mit dem „Bus“ gefahren, was schon für sich eine Erfahrung war. 

An den Haltestellen gibt es keine Fahrpläne, bei dem Verkehr würden diese sowieso nicht eingehalten werden. Im Bus gibt es einen unscheinbaren Fahrkartenverkäufer. Für die kurze Strecke zahlten wir 7 INR (0,11 EUR). Es gibt eine Schnur im Bus, ungefähr auf der Höhe der Haltegriffe, an der der Fahrtkartenverkäufer zieht, wenn Hinten alle eingestiegen sind, es bimmelt dann und der Fahrer fährt weiter. Das Aussteigen ist eher mit „Rausspringen“ bei sehr langsamem Schritttempo vergleichbar. Allgemein bin ich der Meinung, dass auf Grund der Größe und des langsamen Tempos die Busse den Verkehrsfluss eher aufhalten, als entlasten. Vor allem erst recht, wenn sie mitten auf der Straße halten und nicht wie bei uns am Fahrstreifenrand. So gibt es an den Haltestellen häufig ein Hubkonzert und man muss beim Aussteigen aufpassen, ob nicht ein Motorradfahrer ganz knapp am Ausstieg vorbeifährt (Türen die öffnen und schließen gibt es bei vielen Modellen nicht). Die Regel „Busse mit Schritttempo an Haltestellen überholen“ ist hier ohne Bedeutung.

E-Square-Kino, die erste Anlaufstelle
Als wir dann am Kino ankamen, gab es für Männer und Frauen eine extra Schlange, um die Karten zu kaufen. Entgegen der Aussagen der Internetseite des Kinos, wurde unser gewünschter Film dort aber nicht gezeigt und Harry Potter war schon voll. Daher fuhren wir mit der Rikscha auf gut Glück zu einem anderen Kino. Dort lief der Film und wir bezahlten für den 3D-Film 140 INR (2,21 EUR) für eine Karte. Popcorn gab es in den merkwürdigen Geschmacksrichtungen: salted, chili und caramel für 70 INR (1,10 EUR). Es soll wohl in anderen Kinos auch noch „tomato“ geben. Für die 3D-Brille wurde ein Pfand von 100 INR erhoben, der dazu führte, dass es sich nach dem Film am Ausgang staute, da dort die Brillen abgenommen wurden und ein Mann mit einem dicken Stapel an 100 Rupien-Scheinen diesen wieder auszahlte.

Kinosaal im INOX in Pune, Indien

Der Kinosaal ist denen in Deutschland sehr ähnlich. Männer und Frauen konnten im Saal nebeneinander sitzen. 

Einschub: In den Vorlesungen gibt es dagegen immer eine interessante Trennung zu beobachten, bisher saßen dort nämlich die „Jungen“ links und die „Mädchen“ rechts. Viele sind hier im dritten Jahr am College zwischen 19 und 20, wo ich mit meinen 24 dagegen ja fast Opa bin. Diese Trennung sollte man aber wissen, da ich auf Grund der deutschen Pünktlichkeit bisher immer als erster in der „Seminar Hall“ war.

Bevor der Film losging, standen alle auf und es wurde die Nationalfahne auf der Leinwand gezeigt und von den Lautsprechern erklang die Nationalhymne, die alle euphorisch mitsangen. Nach jedem Werbespot wurde ein seltsames Zertifikat der Regierung mit vielen Informationen in Hindi eingeblendet.

Etwas anders als in Deutschland, fieberte das Publikum beim Film begeistert mit. Bei besonders spektakulären Actionszenen wurde anschließend sogar gegrölt und geklatscht. 

Noch zu erwähnen ist, dass die Filme meist in English und in Hindi angeboten werden. Da mein Hindi leider noch nicht mehr als 3 Sätze umfasst, haben wir den Film auf English geguckt. Nächstes Wochenende soll es neben einen Ausflug in die Wälder auch zu Harry Potter gehen.

2 Kommentare:

  1. Schöne Beschreibung, bei den Preisen würde ich auhc öfter ins Kino gehen. Das herumgegröle wäre mal interessant mitzuerleben :D

    AntwortenLöschen
  2. Ich bin echt gespannt wie Harry Potter wird. Ich habe von einem indischen Studenten gehört, dass dessen Freunde bei jedem Auftauchen von Voldemort irgendwas veranstaltet haben. Bei einem langweiligem Bollywoodfilm sollen sie sogar in den Reihen getanzt haben...

    AntwortenLöschen