Samstag, 30. Juli 2011

Week number three in Pune

Zwar habe ich in den letzten Tagen den Blog etwas vernachlässigt, das heißt aber nicht, dass hier in Pune nichts passiert ist. Ganz im Gegenteil, es ist so viel passiert, dass etwas die Zeit zum Schreiben gefehlt hat.

Zunächst einmal noch zum letzten Wochenende. Eigentlich sollte es ins Kino zu Harry Potter gehen. Eigentlich sollten die Karten dazu auch auf Grund des zu erwartenden Ansturms im Vorfeld gekauft werden. Eigentlich… ist die indische Organisation doch noch immer schwer zu durchblicken.
Jedenfalls hatten wir keine Karten. Der Film war, nachdem wir zwei Kinos abgeklappert haben, jeweils ausverkauft. Das einzige gute daran war, dass man hier ja schon vor 12 Uhr mittags ins Kino kann, sodass es für die Abendvorstellung um 20 Uhr noch Karten gab. Das schlechte daran: Was macht man bis dahin?

So bin ich mit einem indischen Studienkollegen spontan in den Zoo von Pune gefahren, über den ich zuvor im „Lonely Planet“ (Reiseführer) gelesen hatte, dass der Besuch eigentlich nur Sinn macht, wenn man mehr über Schlangen erfahren möchte. Leider gibt es keine aktuellere Auflage als von 2008, die damit extrem Unrecht hatte. Die ehemalige Schlangenfarm ist nämlich mittlerweile ein richtiger Zoo samt riesigem Teich und Grünanlage. Wie so oft in Indien, müssen „Foreigners“ mehr bezahlen als Einheimische.  Der Unterschied mit 25 zu 10 Rupien mag vertretbar sein. Beim Taj Mahal soll der Faktor mehr als 30 betragen.

Schlangenbeschwörer im Zoo Pune
Es gab natürlich zahlreiche Schlangen zu sehen, aber auch zahlreiche andere Tiere, wie zum Beispiel indische Elefanten, Tiger in „weiß“ und in „orange“ und natürlich auch das Nationaltier, den Pfau (indian peacock). Insgesamt auf jeden Fall einen Besuch abseits des Verkehrssmogs wert. 

Tiger im Zoo Pune
weißer Tiger im Zoo Pune
Der letztendliche Kinobesuch war auf Grund der Erfahrung von letzter Woche relativ unspektakulär. Erwähnenswert sind die in diesem Kino für 25 Rupien zu kaufenden 3D-Brillen. Dabei handelte es sich um billige Papierbrillen mit beklebten Folien. Zunächst dachte ich im Film, dass es an den günstigen Brillen liegt, dass der 3D-Effekt teilweise sehr schlecht war. Aber nach Gesprächen mit anderen Kinogängern, selbst in anderen Ländern (UK, Dt., Indien), liegt das wohl am Film. Es gibt Stellen da konnte man gar kein scharfes Bild erkennen, da verschiedene Schichten nicht passend übereinander liegen. Scheinbar haben die Macher ihren eigenen Film nicht mal vorher Probe gesehen und einfach nur am Computer auf den 3D-Umrechnungs-Knopf gedrückt. Urteil: Nachsitzen für Frau Rowling und Co!

Die Woche über war ich neben den Vorlesungen die meiste Zeit damit beschäftigt mich um den Englisch-Sprachkurs zu bemühen, der nun doch hier am College und damit samt anrechenbaren Credits „vermutlich“ angeboten wird. Wie gesagt: Die indische Organisation kennt so ihre Eigenarten. Ein Beispiel: Nachdem ich nach etlichen Versuchen zuvor am Dienstag zur richtigen Zeit am richtigen Ort für den zunächst stattfindenden „Placement Test“ war, wurde dieser aber kurzer Hand wieder abgesagt, da neben mir keine weiterer Testkandidat auftauchen wollte. 

Die Woche wurde dann mit dem Mieten von Motorrädern am Freitag beendeten. Über verschiedene Kontakte haben wir einen entsprechenden Anbieter ausfindig machen können, der in einer doch bescheidenen Unterkunft haust. Die zu zahlende Miete für die Motorräder verschwindet scheinbar eher unter der viel zu kleinen und zugemüllten Matratze als dass sie für ein „Lebensstyle-Upgrade“ verwendet wird. Seltsamerweise ein auch an anderen Stellen hier beobachtetes Phänomen.

Die gemieteten Motorräder: "Bajaj, Pulsar, 150 ccm"
Im Vorfeld hat man natürlich Zweifel, ob man sich im indischen Verkehr zu Recht finden kann. Nachdem ich allerdings in den letzten beiden Tagen etwas fahren konnte, muss ich sagen, dass es doch leichter fällt, als gedacht. Die Hupe ist doch ein viel zu selten benutztes Bauteil in Deutschland.

1 Kommentar:

  1. Den letzten Satz mit der Hupe in Deutschland finde ich großartig. Freu mich schon darauf, dich dann später hier mit Hupkonzert durch Good Old Germany cruisen zu sehen :-)

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