Anders als gedacht fällt man in Pune nicht auf Grund des Kleidungsstils auf, sondern, so hart es auch klingen mag, auf Grund der Hautfarbe. Der Kleidungsstil ist im Allgemeinen, dem westlichen mit Jeans und T-Shirt ziemlich ähnlich, wenn man von Sahris und anderen Gewandten absieht.
So fällt man hier wie ein bunter Hund auf, was häufig auch dazu führt, dass man einfach minutenlang angestarrt wird, wenn man sich auf der Straße oder dem Campus bewegt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Negativ äußert sich allerdings die Auffälligkeit im Geschäftsleben. Der ein oder andere Rikschafahrer berechnet schon mal eine zusätzliche Rückfahrtgebühr oder der Straßenverkäufer verlangt mehr als den maximalen Verkaufspreis (MRP - Maximum Resale Price), der auf fast allen Produkten aufgedruckt ist. Richtig auf dem Markt war ich noch nicht, aber ich habe probiert ohne indische Hilfe Äpfel und Bananen zu kaufen, was ich bei dem 10-fachen des üblichen Preis dann aber doch bleiben lassen habe.
Die Auffälligkeit führte aber auch zu einem positiven Kennenlernen. Als ich nämlich den Tag mit unserem Vermieter in dessen Familienrestaurant plauderte, fielen uns zwei weiße Personen auf, die im benachbarten Geschäft Bier einkauften. Den Klischees entsprechend scherzten wir zunächst, dass es sich nur um Britten oder Deutsche handeln könne. Es stellte sich dann aber wirklich heraus, dass es sich um deutsche Trainees bei Volkswagen India handelte. Die Überraschung über die ersten Deutschen in Pune war natürlich groß und vor allem da einer sogar aus Braunschweig kam.
Besuch bei Tata Motors
Über weitere zufällige Treffen mit anderen Trainees von Volkswagen kam so ganz nebenbei ein Besuch bei Tata Motors zu Stande.
So fuhren wir relativ spontan (Freitag die VW-Trainees getroffen, Samstag das Treffen bei Tata Motors arrangiert, Sonntag der Besuch) im klimatisierten Taxi zu der außerhalb gelegenen Fabrik. Am Eingang erlebten wir den „Monsun“. So regnete es in Strömen und dies mal nicht nur für ein paar Sekunden, sondern Stunden. Nach den obligatorischen 15 Minuten Wartezeit wurden wir vom Eingang, selbstverständlich mit einem „Tata“-mobil, abgeholt. Zunächst gab es kostenloses, indisches Essen vom Buffet in der Kantine. Insgesamt, so unser „Guide“, verpflegt Tata Motors täglich ca. 18.000 Mitarbeiter und ca. 2.000 Gäste täglich im gesamten Werk.
So fuhren wir relativ spontan (Freitag die VW-Trainees getroffen, Samstag das Treffen bei Tata Motors arrangiert, Sonntag der Besuch) im klimatisierten Taxi zu der außerhalb gelegenen Fabrik. Am Eingang erlebten wir den „Monsun“. So regnete es in Strömen und dies mal nicht nur für ein paar Sekunden, sondern Stunden. Nach den obligatorischen 15 Minuten Wartezeit wurden wir vom Eingang, selbstverständlich mit einem „Tata“-mobil, abgeholt. Zunächst gab es kostenloses, indisches Essen vom Buffet in der Kantine. Insgesamt, so unser „Guide“, verpflegt Tata Motors täglich ca. 18.000 Mitarbeiter und ca. 2.000 Gäste täglich im gesamten Werk.
Nach der Stärkung ging es mit einem umgebauten Auto - an den Seiten offen, oben ein Dach – mit der Führung los. Zunächst besichtigten wir die Ausbildungswerkstatt, was aber einem Besuch der Affen im Zoo gleich kam. Die Frage ist nur, wer die Affen und wer die Besucher waren. So fuhren wir um die Werkbänke, an denen Auszubildend feilten, und ernteten dafür starrende Blicke zurück.
Allgemein ist das Werk sehr ähnlich mit denen, die ich bei VW in Wolfsburg, Salzgitter oder bei MAN in München, Salzgitter und Augsburg gesehen habe. Es ist allerdings sehr groß. So werden dort leichte und mittlere LKWs produziert. Wenn ich mich richtig erinnere, ca. 1500 Stück pro Tag!
Außerdem verschiedene PKW-Modelle. Dabei kam mir ein Modell sehr bekannt vor und zwar der Tata Jeep „Safari“. Einen solchen hat nämlich unser Vermieter Vicky, mit dem wir noch tags zuvor gefahren sind. Der Tata Nano, eines der billigsten Autos der Welt (Preis: One Lakh = 100.000 INR = ca. 1.600 Euro) stand zwar sehr zahlreich auf den Mitarbeiterparkplätzen, wird aber wo anders produziert.
In weiteren Bereichen, war dann das Fotografieren aber eingeschränkt. Die Montage und die Teststrecke sahen aber auf den ersten Blick ähnlich zu denen aus, die ich kannte. Interessant war die Teststrecke für die LKWs inklusive 49-prozentiger Steigung und 1,5 m tiefen Wassergraben. Diese werden speziell für die Militärfahrzeuge im Himalaya-Gebirge verwendet. Dazu ein Zitat des Guides: „You may know, India has got tricky neighbors.“
Insgesamt waren wir etwa 2 Stunden auf dem Werksgelände, wobei ich überrascht war, wie gut sich der Guide um unsere kleine Gruppe mit 3 Leuten kümmerte. Außerdem verriet er, dass ein Bandarbeiter, wenn er jung anfängt ca. 15.000 INR im Monat verdient. Nach längerer Betriebsangehörigkeit können es wohl auch 40.000 INR werden. Das Umrechnen in Euro (240 – 640 EUR) macht deutlich, dass sich diese Leute wohl nur schwer einen Flug nach Europa leisten werden können.
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