Montag, 18. Juli 2011

One week in Pune – der Verkehr

Nun ist eine Woche seit der Abreise aus Deutschland vergangen und die ersten Eindrücke festigen sich. Vieles hier ist anders, als man es von zu Hause kennt. Vor allem der allgemeine Zustand von Straßen, Gebäuden und anderen Bauwerken fiel mir dabei besonders auf, vermutlich weil ich bisher noch nie den europäischen Kontinent verlassen habe und auch noch nie wirklich ärmere Gebiete, geschweige denn Slums, gesehen habe.
Um den Leser nicht mit Eindrücken zu bombardieren, hier zunächst mein subjektiver Eindruck des Verkehrs in Pune. Weitere Eindrücke folgen, wenn ich Zeit finde, die Bilder in meinen Kopf in Schrift zu transferieren.
Der Verkehr
Beim Überqueren der Straße.
In Pune-Stadt herrscht auf den größeren Straßen für europäische Augen Chaos. Fahrzeuge aller Art –Fahrräder, vierrädrige nicht motorisierte Wagen mit diversen Waren (Bananen, Mais, Kokosnüssen, etc.), Mopeds, Motorräder, Rikschas, Kleinwagen aller Smart (den Tata Nano sieht man verhältnismäßig selten, richtigen Erfolg soll er hier nicht haben), Mittelklassewagen, Limousinen (Mercedes, BMW, VW – Passat) und noch viele weitere – schieben sich als Blechgewirr mit etwa 30 km/h durch die zum Teil Schlaglöcher-übersäten Straßen.
An Kreuzungen werden die vorhanden zwei Spuren als mindestens 15 Spuren genutzt. Alles drängt und hupt sich an roten Ampeln nach vorne, die ganz nebenbei auch die verbleibenden Sekunden der Rot- und Grünphase durch Herunterzählen anzeigen. Bei etwa noch fünf Sekunden Rot, fährt alles los, was zum Teil bei einer noch nicht freien Kreuzung zu noch konfuseren Situationen führt. An einigen Abbiegemöglichkeiten gibt es erst gar keine Ampeln. Da wird einfach eine nach indischen Augen ausreichende Lücke des Gegenverkehrs genutzt. Noch radikaler sind die sogenannten „U-Turns“, das Wenden der Fahrtrichtung an offenen Fahrstreifenbegrenzungen.
Neben den Fahrspuren reihen sich dann noch etliche Fußgänger in das Gewirr ein. Häufig steht dabei dem Fußgänger nur der Fahrstreifenrand zur Verfügung, da Fußgängerwege, wenn überhaupt vorhanden, häufig schmal und vor allem „uneben“ sind.
Begleitet werden die Verkehrsteilnehmer durch ein ständiges Hupkonzert. Häufig soll das Hupen den anderen Verkehrsteilnehmer warnen, dass er gleich überholt wird. Das Hupen wird aber eigentlich bei jeder denkbaren Situation verwendet, was dazu führt, dass es mir als Europäer schwer fällt zu sagen, ob das Hupen nun an mich gerichtet war oder an jemand anderes des Verkehrsgewirrs.
Den Verkehr muss man einfach erlebt haben. Das größte Problem ist dabei in meinen Augen aber nicht das Durcheinander, sondern sind die Abgase. Was bisher zu einem Faktor führt, der auf die Seite „I don’t like in India“ steht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen